Das Falkenseer Hexenhaus ohne die Küche von Edmund Becker – unvorstellbar. Doch im Frühling 2019 hieß es überraschend: Das Hexenhaus schließt für immer. Auf die Kehrtwende mussten die Fans ganze zwei Jahre lang warten. Dann war klar – es geht wieder los. Ab dem 2. September darf erneut im Hexenhaus geschlemmt werden. Edmund Becker und „Unser Havelland“ luden am 14. August zur ersten Küchenparty passend zum Neustart ein – und damit zu einem besonderen Pre-Opening nur für angemeldete Gäste. (ANZEIGE)
Das darf doch nicht wahr sein! So reagierten die Falkenseer im Frühling 2019 auf die betrübliche Nachricht, dass das Hexenhaus für immer seine Pforten schließt.
Zum Glück war der Abschied kein endgültiger: Spitzenkoch Edmund Becker alias „Edmond“, der das lange Jahre über leerstehende Hexenhaus im Mai 2009 in eine Gastronomie verwandelt hatte, blieb der lokalen Kulinarik nämlich erhalten. Er zog einfach in seinen urigen und blau angemalten Foodtruck um, der stets zum langen Wochenende hin seine Front für hungrige Gäste öffnet – und zwar direkt im Garten des Hexenhauses. Inbesondere zu Corona-Zeiten konnten sich die Liebhaber der deutsch-französischen Fusionsküche so weiterhin leckere Raviellis und den butterzarten Black-Angus-Braten zum Mitnehmen abholen. Es gab aber auch deftige Burger und viele neue Überraschungen aus dem mobilen Verkaufsgeschäft.
Zwischenzeitlich wollte der Besitzer des Flurstücks, auf dem das Hexenhaus steht, aus dem waldigen Gelände den „Baumpark Falkensee“ formen – mit nachhaltig gebauten und auf Stelzen stehenden Wohnhäusern mitten zwischen den Bäumen. Das Projekt fand aber – um es freundlich auszudrücken – nicht unbedingt den Gefallen der Politiker im Ort. Inhaber Dr. Lothar Hardt verkaufte das Areal in der Folge – und damit auch das Hexenhaus.
Die Überraschung: Stephan Schacher von Schacher Immobilien aus Falkensee übernahm das gesamte Grundstück – und überredete als Bonus Edmund Becker dazu, das Hexenhaus wieder zu eröffnen.
Die gute Nachricht ist demnach: Ab dem 2. September darf im urig-gemütlichen Hexenhaus wieder richtig gut gegessen werden.
Carsten Scheibe von „Unser Havelland“: „Wir haben vor zwei Jahren die allerletzte Küchenparty im Hexenhaus mit organisiert und medial begleitet. Wir wollten unbedingt auch zur allerersten Küchenparty vor der Neueröffnung einladen. Ein Facebook-Post reichte aus – und einhundert Plätze waren vergeben. Am 14. August wurde bei schönstem Wetter ein unvergessliches Pre-Opening gefeiert.“
Küchenparty als Pre-Opening: Speisekarte zum Umhängen
Fast 30 Grad und viel Sonnenschein sorgten dafür, dass die Küchenparty komplett im Freien stattfinden konnte. Edmund Becker und sein Team hatten dafür im Garten des Hexenhauses Tische, Sonnenschirme und Zelte aufgestellt.
Das Essen war am Abend bereits komplett vorbereitet. Die Getränke standen in Flaschen auf Eis bereit – Selbstbedienung war hier angesagt. Die Speisen wurden auf einem langen Tisch vor dem Foodtruck aufgebaut; weitere Gerichte direkt aus dem Foodtruck herausgereicht. Auf diese Weise brauchte niemand ins Hexenhaus hineinzugehen – die gesamte Feier fand Corona-sicher im Freien statt.
Eine Küchenparty im Hexenhaus zeichnete sich in der Vergangenheit stets dadurch aus, dass es just an diesem einen Abend viele Gerichte gab, die ansonsten nicht auf der Speisekarte stehen. Das war beim Pre-Opening etwas anders. Edmund Becker hatte gezielt einige besondere „Lieblinge“ der Gäste aus dem alten Hexenhaus auf die Karte gesetzt – und sie zum Teil neu interpretiert.
Und so freuten sich die Gäste über einen sommerlich erfrischenden Pasta-Salat mit Brunnenkresse als Vorspeise, über die hausgemachten Raviellis Foie Gras mit Sommertrüffel und über Edmonds Bouillabaisse mit Aioli und Röstbrot. Anschließend versorgte die Küchencrew die Gäste mit dem beliebten Black Angus Schulterbraten und mit einem Salzkrustenbraten vom Iberico-Schwein. Dazu wurde Schmorgemüse mit einem Kartoffel-Sahnepüree gereicht. Anschließend gab es zum Nachtisch ein Duett vom Mousse – mit Mango und weißer Schokolade.
Viele Freunde des Hexenhauses, die in den vergangenen Jahren immer wieder zum Speisen mit der Familie oder mit Geschäftsfreunden in den Poetenweg gekommen waren, freuten sich überschwänglich über einen gemütlichen Abend mit Freunden und Gleichgesinnten.
Edmund Becker: „Um etwas für die Nachhaltigkeit zu tun und um uns die Mehrarbeit in der Küche zu ersparen, haben wir unseren Gästen Teller aus Bambus zur Verfügung gestellt.“
Insbesondere der im Preis von hundert Euro pro Karte bereits inkludierte Roséwein kam bei den Gästen gut an. Ein kleiner Schwipps sorgte dafür, dass die Musikeinlage von Sänger Michael O’Connor Kelly von den Besuchern fast schon euphorisch angenommen wurde. Tatsächlich gab es zwischen Foodtruck und den U-förmig aufgestellten Tischen so etwas wie eine natürliche Bühne. Die nutzte Michael Kelly äußerst gern – und trug voller Inbrunst bekannte Lieder aus der Elvis- und Dean-Martin-Zeit vor. Am Ende hatte er die Zuhörer tatsächlich so weit, dass alle ihr Weinglas beiseite stellten, um bei „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jügens mit einzustimmen und mit hoher Tonlage mitzusingen. So ein Ständchen hat Edmund Becker an seinem Foodtruck sicherlich zuvor auch noch nie erhalten.
Am Abend trafen auch noch die einen oder anderen Nachbarn vor Ort im Hexenhausgarten ein – Edmund hatte sie per Wurfzettel vorab zu einem Glas Wein eingeladen. Am Ende verabschiedeten sich alle Gäste glücklich, satt und zufrieden. Nach der langen Corona-Pause trugen das noch ungewohnte (aber vermisste) Miteinander, die spontanen Gespräche an der riesigen Feuerstelle und das hochwertige Schlemmen dazu bei, dass die Besucher äußerst beseelt und beschwingt nach Hause aufbrachen.
Sven Steller: „Das war ein absolut gelungener Abend. Tolle Menschen, gutes Essen, süffiger Wein und guter Gesang!“
Thilo Frank: „Es war echt toll! Gleich drei Dinge auf einmal (wie beim Ü-Ei), die ich lange vermisst habe: Gute Musik, leckeres Essen und das Hexenhaus!“
Oliver Beuchel: „Es war ein unglaublich toller Abend – da passte wirklich vom Anfang bis zum Ende alles!“
Nächste Küchenparty kommt zu Halloween
Das Hexenhaus öffnet mit neuem Konzept und neuer Küche – ab dem 2. September immer am Donnerstag, Freitag und Samstag ab 17 Uhr. Dann werden Menüs mit mehreren Gängen geboten, die sich frei miteinander kombinieren lassen. Sonntags gibt es von 12 bis 16 Uhr immer einen Lunch für die ganze Familie – mit vielen gußeisernen Töpfchen auf dem Tisch. Der Foodtruck wird mit seinem etablierten Angebot weiterhin bestehen bleiben.
Wer die erste Küchenparty versäumt hat: Am 31. Oktober geht es weiter – mit einer Halloween-Feier. Vorleser Dirk Lausch sorgt dabei für einen erhöhten Gruselfaktor. Eine Karte kostet 85 Euro inklusive Essen und Getränke. Sie kann im Hexenhaus erworben werden. (Text/Fotos: CS)
Info: Hexenhaus Falkensee, Poetenweg 88, 14612 Falkensee, Tel.: 0152-31717738, www.hexenhausfalkensee.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 186 (9/2021).
Der Beitrag Küchenparty 2021: Pre-Opening im Hexenhaus mit „Unser Havelland“! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).