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Channel: Restaurant-Tipps Archive - Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Berlin-Spandau: Im Gutshaus Neukladow

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Der Gutspark Neukladow bietet eine einzigartige Parklandschaft mit einem tiefen Tal, gewaltigen Platanen und einer urwüchsigen Natur. Die Anlage grenzt direkt an die Havel und erlaubt den Blick auf die Insel Schwanenwerder auf der anderen Uferseite. Die ganze Anlage liegt in unmittelbarer Nähe zu den preußischen Schlössern und Gärten, die Peter Joseph Lenné im Auftrag König Friedrich Wilhelms IV. zu einem “preußischen Arkadien” formen sollte – (ANZEIGE)

– und die seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

Zum Gutspark gehört übrigens auch ein kleines Schlösschen, das man besser als Gutshaus bezeichnet. Das um 1800 erbaute Gutshaus Neukladow war einst die Heimat von Wilhelmine Luise Mencken, der Mutter des späteren Reichskanzlers Otto von Bismarck. Eine goldene Gedenktafel kündet noch immer von dieser Historie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gutshaus Neukladow von der Arbeiterwohlfahrt als Freizeitheim genutzt. Seit 1995 stand es viele Jahre über leer – es verfiel nach und nach. Ein Verkauf konnte abgewehrt werden, stattdessen entschied der Bezirk Spandau im Jahr 2011, dass der Gutspark mit den Bauten nicht veräußert wird. Seitdem existiert eine Bürgerstiftung, die von Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank geführt wird, die sich um das Areal kümmert. Die Stiftung möchte das Gutshaus und auch den Park nicht nur erhalten und nach und nach sanieren, sondern wieder zu einem Treffpunkt der Berliner Gesellschaft machen. Mit 225.000 Euro aus dem Denkmalfond der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung konnten erste Maßnahmen finanziert werden.

Erklärtes Ziel ist: Das Leben soll wieder in den Park strömen. Engagierte Persönlichkeiten arbeiten bereits daran. Hans Achim Grube (Kulturpark Berlin, Tipi, Bar jeder Vernunft) hat das Areal gepachtet. Von ihm hat Gastronom Bork Melms im Sommer 2017 das Gutshaus Neukladow gemietet.

Im teilweise sanierten Gutshaus gibt es auch ein kulturelles Angebot. Es werden ab und an Konzerte veranstaltet, es gibt Lesungen und Künstler können die Räume gern als Ausstellungsort nutzen. Auch Festivals, Vorträge und Kunstevents sind geplant, entsprechende Events werden auf der Homepage ausgewiesen. Das Ausflugslokal hilft mit seinem Angebot dabei, Einnahmen für den weiteren Ausbau des Programms zu generieren.

Gutshaus Neukladow: Café und Bistro unter der Woche, Speisewirtschaft am Wochenende

Von der Außenterrasse des Gutshauses aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Havel und auf Schwanenwerder. Hier kann man es sich bei jedem Wetter im Freien gut gehen lassen. Aber natürlich ist es bei etwas Sonne besonders schön. Bis zu 110 Personen finden hier einen Platz.

Über eine Treppe geht es in das Gutshaus hinein. Hier können bis zu 60 Gäste in drei Räumen Platz nehmen, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Das Gutshaus ist ebenso rustikal wie gemütlich eingerichtet. An den Wänden hängen Geweihe, auf den Tischen stehen frische Blumen, in einem Buchregal stehen Romane zum Schmökern bei Kaffee und Kuchen parat.

Die ganze Woche lang ist das Gutshaus Neukladow von 10 bis 17 Uhr als Café und als Bistro geöffnet. In dieser Zeit gibt es eine große Auswahl an hausgemachten Kuchen, Torten und Snacks. Gern kann man auch vor Ort frühstücken. Neben einem klassisch gemischten Frühstück können die Gäste gern auch ein englisches Frühstück mit Baked Beans, ein italienisches Frühstück mit eingelegtem Gemüse und Hartkäse, ein Lachs-Frühstück oder ein Gutshaus-Bauernfrühstück mit Omelett, Bratkartoffeln und Speck bestellen. Werktags gibt es einen Mittagstisch von 12 bis 14 Uhr – mit einer kleinen Suppe und einem Hauptgang für 7,90 Euro.

Wir von der Redaktion waren an einem Sonntag nachmittag vor Ort, da gilt von 12 bis 17 Uhr die Bistro-Speisekarte. Hier haben wir uns für Matjesfilet mit Pellkartoffel- und Gurkensalat, Königsberger Klopse in Kapernsauce mit Kartoffelstampf und Roter Beete sowie ein Kleines Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes und Salatbouquet entschieden. Unser klares Urteil: Bei Preisen zwischen 10,90 und 13,90 Euro für die genannten Speisen haben wir bestens geschlemmt. Die Portionen waren üppig, alle Gerichte wurden frisch zubereitet und es war sehr lecker.

Wer noch aufwändiger speisen möchte, schaut am Freitag und am Samstag zwischen 18 und 22 Uhr vorbei. Dann hat die „Speisewirtschaft“ bei knisterndem Kaminfeuer geöffnet – für Gäste, die reserviert haben. Die gesonderte Speiskarte weckt den Appetit, denn der Gast hat schon bei den Vorspeisen eine erlesene Auswahl. Es gibt ein Waldpilzcremesüppchen ebenso wie gratinierten Honig-Ziegenkäse oder einen Semmelknödel mit Wildpilzrahm. Als Hauptspeise stehen z.B. ein Skrei Winterkabeljau mit hausgemachter Senfbutter, Apfel-Lauchragout und Butterkartoffeln, ein Rinderschmorbraten mit karamellisierten jungen Möhrchen und Kartoffelstampf oder ein Lammcarré im Kräutermantel mit grünen Bohnen im Speckmantel und Rosmarinkartoffeln bereit. Ein Kaiserschmarrn mit heißen Pflaumen bietet als Dessert gern den Abschluss.

Gern lassen sich die Räumlichkeiten auch für Hochzeiten, Firmenfeiern, Geburtstage und Jubiläen mieten. (Text/Fotos: CS)

Info: Gutshaus Neukladow, Neukladower Allee 9-12, 14089 Berlin, Tel.: 030-36413892, www.gutshausneukladow.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 155 (2/2019).

Der Beitrag Berlin-Spandau: Im Gutshaus Neukladow erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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